Wohin mit dem Atommüll?

Atommüll entsteht, wenn in Atomkraftwerken Strom erzeugt wird.

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Tonne auf, Abfall rein: So einfach ist das zu Hause. Klar, ein bisschen sortieren muss man den Müll. Aber was wohin kommt, ist festgelegt. Bei Atommüll ist das nicht so einfach. Er entsteht, wenn in Atomkraftwerken Strom hergestellt wird. Der Müll sieht harmlos aus. Er gibt aber unsichtbare Strahlen ab, die Menschen und Tiere sehr krank machen können. Atommüll ist lebensgefährlich.

Die deutschen Atomkraftwerke werden bald alle abgeschaltet. Der Strom wird dann anders produziert. Doch inzwischen hat sich eine Menge Atommüll angesammelt. Der bleibt Hunderte Jahre gefährlich. Deshalb stellt sich schon lange die Frage: Wohin mit dem giftigen Abfall, damit die Menschen davor geschützt sind?

Vorschläge von Experten

Im Moment liegt der Atommüll in Zwischenlagern. Dort soll er aber nicht bleiben. Fachleute haben sich deshalb auf die Suche gemacht und wollten herausfinden: Wo könnte man den Atommüll in Deutschland am sichersten lagern? Dazu haben die Experten einen Bericht vorgelegt. Darin stehen Regionen, die für so ein Lager geeignet sind.

90 Gebiete in Deutschland kamen in die engere Auswahl. Sie liegen in allen Bundesländern, bis auf das Saarland. In Bayern und Niedersachsen sind besonders viele Gebiete geeignet. Aber auch Gegenden in NRW stehen auf der Liste. Fest steht: Das Lager soll tief in der Erde entstehen.

Damit so ein Atommüll-Lager irgendwo gebaut werden kann, muss das Gebiet deshalb bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dort muss es zum Beispiel im Boden eine stabile, dicke Schicht aus Gestein geben. Bestimmtes Gestein kann die gefährlichen Strahlen abschirmen. Es sollte auch kein Gebiet mit hoher Erdbeben-Gefahr sein. Die könnten das Lager kaputt machen. Auch Gebiete, wo viele Menschen leben, sind nicht geeignet.

Streit bei der Auswahl des Ortes

Bei der Suche nach einem endgültigen Lager für den Atommüll gibt es ein Problem: Kaum jemand möchte, dass die gefährlichen Abfälle bei ihm um die Ecke gelagert werden. Deshalb wird es wohl noch viel Streit um die Auswahl eines Ortes geben.

Endgültig entschieden ist bisher noch nichts. In den Gebieten, die die Fachleute vorgeschlagen haben, soll es nun erst mal weitere Untersuchungen geben. In etwa zehn Jahren soll der Ort für das Atommüll-Lager dann feststehen.

Veröffentlicht am 9. Oktober 2020