Schwarze Geschichte: Der Februar ist „Black History Month“

Auch in Deutschland werden Schwarze wegen ihrer Hautfarbe
beschimpft oder benachteiligt.

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Der Februar ist in vielen Ländern Black History Month. Schwarze Menschen und ihre Geschichte stehen dann für einen Monat im Mittelpunkt.

Den Black History Month (Monat der Schwarzen Geschichte) gibt es schon seit über 100 Jahren. Zuerst ging es in den USA und in Kanada darum, die Geschichte und Kultur von Schwarzen sichtbar zu machen. Der US-Geschichtsforscher Carter G. Woodson fand darüber nämlich nichts in den Geschichtsbüchern seines Landes. Das wollte er ändern. Erst war es nur eine Woche im Februar, in der wichtige Persönlichkeiten und Errungenschaften der Schwarzen Geschichte vorgestellt wurde. Schließlich wurde daraus ein ganzer Monat.

Seit etwa 30 Jahren gibt es den Black History Month auch in Deutschland. Denn auch hier gibt es viel zu erzählen und über Geschichte aufzuklären. Vor etwa 150 Jahren fingen die Länder in Europa an, Afrika unter sich aufzuteilen. Sie wollten die Schätze des Kontinents besitzen: zum Beispiel Gold, Farbstoffe oder Gewürze.

Es ging um Macht und Geld

Die Gebiete, die die Europäer in Afrika überfielen und ausbeuteten, nannte man Kolonien. Auch Deutschland hatte Kolonien in Afrika. Die Eroberer entwarfen ein rassistisches Menschenbild, um die Kolonialisierung zu rechtfertigen. Die Menschen, die dort lebten, wurden nicht als gleichwertig angesehen, sie galten als ungebildet und minderwertig. Sie sollten nach den Gesetzen der Kolonialmächte leben und den christlichen Glauben annehmen.

Es ging aber immer nur darum, viele Gebiete und damit Macht und Geld zu besitzen. Viele Menschen in den besetzten Gebieten wurden während der Kolonialzeit getötet. Einige Völker wehrten sich gegen die Unterdrückung. Es kam zu heftigen Kämpfen gegen die Deutschen, bei denen Zehntausende Männer und Frauen starben.

Die Zeit, in der Deutschland Kolonien besaß, ist seit über 100 Jahren vorbei. Das rassistische Menschenbild ist aber immer noch nicht ganz verschwunden. Eine Million Schwarze leben in Deutschland. Viele von ihnen wurden schon nur wegen ihrer Hautfarbe beschimpft oder bei der Jobsuche benachteiligt. Auch deswegen ist der Black History Month wichtig: Er zeigt Ungerechtigkeiten auf und hilft, Geschichte zu verstehen.

Von Corinna Zak

Veröffentlicht am 4. Februar 2022