Reicht das Wasser bei uns in Deutschland?

Wasser ist für uns in Deutschland selbstverständlich. Aber bleibt das so?

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In ganz Europa hat es in diesem Sommer zu wenig geregnet. Vor allem im Süden mussten die Menschen deshalb in den letzten Wochen Wasser sparen. Wie sieht es bei uns in Deutschland aus?

Wasser ist für uns in Deutschland selbstverständlich. Wir drehen den Wasserhahn auf, wenn wir trinken wollen. Wir stellen uns täglich unter die Dusche, und wir gießen die Blumen auf dem Balkon, damit sie wachsen. Doch wenn es so heiß und trocken ist, wie in diesem Sommer, fragen sich viele Menschen aber auch: Reicht unser Wasser eigentlich aus? Oder kann es sein, dass irgendwann kein Tropfen mehr aus dem Wasserhahn kommt?

Um das zu beantworten, ist es wichtig zu wissen, wo unser Wasser überhaupt herkommt. Eine Sprecherin vom Verband kommunaler Unternehmen erklärt: Das meiste Wasser kommt aus dem Grundwasser. Dies entsteht unter anderem, wenn Regenwasser in den Boden sickert. Damit wir genug Wasser haben, dürfen wir nur so viel vom Grundwasser nehmen, wie sich nachbildet.

„Regnet es aber zu wenig, füllen sich die Speicher nicht mehr so schnell auf“, sagt die Expertin. Sie macht sich zwar keine Sorgen, dass Deutschland bald unter einem Wassermangel leidet. Dennoch sagt sie: „Damit wir in Zukunft genug gutes Wasser zur Verfügung haben, müssen wir mehr Aufwand betreiben.“

Zu viel Asphalt

Lange Trockenheit führt zum Beispiel dazu, dass die Böden härter werden. Kommt dann ein Platzregen, kann der Boden das Wasser nicht mehr so gut aufnehmen. Es ist also wichtig, dass wir Menschen uns um den Boden kümmern. Der Boden darf nicht zu sehr mit Beton oder Asphalt versiegelt sein, sagt die Sprecherin. Er muss das Wasser aufnehmen können wie ein Schwamm.

Auch technisch können wir noch einiges verbessern. Andere Systeme zur Bewässerung zum Beispiel würden dafür sorgen, dass die Landwirtschaft weniger Wasser verbraucht, schlägt sie vor. Und auch zu Hause können wir etwas tun: Wer etwa seinen Garten bewässern will, sollte das zum Beispiel sehr früh morgens machen. Dann ist es kühler und das Wasser verdunstet weniger. „Das Wasser, was da ist, muss besser genutzt werden“, fasst die Expertin zusammen. Und dabei kann jeder mithelfen.

Das passiert bei Trockenheit

Wenn es über längere Zeit zu wenig regnet, leiden viele Bäume. Das macht sie anfälliger für Krankheiten oder den Borkenkäfer und sie sterben. Im Süden von Europa hat die lange Trockenheit in den letzten Wochen immer wieder für schlimme Waldbrände gesorgt. Viele Menschen mussten deshalb ihre Häuser verlassen.

Auch die Landwirtschaft leidet unter zu trockenem Wetter. Bleibt es lange Zeit zu trocken, bekommen die Bauern Probleme beim Bewässern ihrer Felder. Fachleute sagen, dass es immer trockener in Europa wird, habe auch mit dem Klimawandel zu tun. Wir sollten also nicht nur versuchen, Wasser zu sparen, sondern auch etwas gegen den Klimawandel tun.

Veröffentlicht am 22. Juli 2022