Klimaschutz: Interview mit Greta Thunberg

Die Klimakrise muss endlich ernst genommen werden, findet Greta (18).

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Greta Thunberg kämpft weiter dafür, dass Politiker sich mehr um den Schutz des Klimas kümmern. Hier erzählt sie, was sie dabei wichtig findet:

Als du als Mädchen weltberühmt geworden bist, hat dich jeder einfach Greta genannt. Jetzt bist du 18 Jahre alt und erwachsen. Ist es an der Zeit, dich von nun an „Frau Thunberg“ statt „Greta“ zu nennen?

Greta: Nö. Titel sind mir egal, darauf pfeife ich. Vielleicht, weil ich Schwedin bin. Ihr könnt mich nennen, wie ihr wollt.

Was wird sich jetzt für dich und deinen Kampf für das Klima ändern?

Greta: Für mich persönlich macht das keinen Unterschied. Ich werde nichts anders machen als vorher.

Wie lässt sich die Botschaft verbreiten, dass die Klimakrise ein großes Problem für uns alle ist?

Greta: Indem man sie wie eine Krise behandelt. Das erfordert Menschen mit großen Plattformen und großer Macht, besonders die Medien. Wie können wir von den Leuten erwarten, dass sie sich Klimamaßnahmen wünschen, wenn die Krise in der heutigen Debatte gar nicht auftaucht? Wenn die Klimakrise nur wie ein ‚wichtiges Thema‘ behandelt wird. Dann heißt das nicht, dass es um eine Krise geht. Wir müssen eine Krise ganz einfach wie eine Krise behandeln.

Hast du Hoffnungen, dass wir all das lösen können?

Greta: Natürlich ist es möglich, die schlimmsten Folgen abzuwenden – aber nicht, wenn wir so weitermachen wie heute. Ja, es gibt eine Menge Hoffnung. Aber wir müssen realistisch sein und die Wahrheit sagen. Und wenn wir realistisch dann gibt es auch Hoffnung.

Wichtige Gespräche mit Politikern

Greta Thunberg hat im August 2018 mit ihrem Schulstreik für das Klima begonnen. Daraus hat sich eine weltweite Bewegung entwickelt. Die 18-jährige hat schon viele mächtige Politikerinnen und Politiker aus aller Welt getroffen. Im August letzten Jahres war sie zu Besuch bei der deutschen Kanzlerin Angela Merkel. Auch damals forderten Greta Thunberg und andere Klima-Aktivistinnen, mehr gegen den Klimawandel zu tun.

Solche Gespräche mit Politikerinnen und Politikern verliefen immer ähnlich, sagt sie. „Sie sagen, dass sie dies tun und dass sie das tun, um uns zu überzeugen, dass sie etwas unternehmen. Dann sagen wir, dass das nicht genug ist.“ Greta Thunberg wünscht sich, dass die Politikerinnen und Politiker noch mutiger handeln.

Was bedeutet „for future“?

Fridays for Future – davon hat inzwischen fast jeder gehört. Der Ausdruck „for Future“ bedeutet übersetzt „für die Zukunft“. Ihn benutzen aber nicht nur Schüler. Auch bei anderen Gruppen wurde er beliebt. So haben sich zum Beispiel die Omas for Future gegründet. „For Future“ ist zu einem
Ausdruck für klimabewusstes Handeln geworden.

Veröffentlicht am 19. März 2019