Kinderreporterin Leona hat ihre Haare gespendet

Leona mit ihrer neuen Frisur und dem abgeschnittenen Zopf.

Foto: Lars Heidrich

Die 12-jährige Leona hat sich die Haare lange Zeit wachsen lassen – und dann abgeschnitten. Der Grund: Sie wollte ihre Haare spenden. Für CHECKY! hat sie aufgeschrieben, wie sie auf die Idee gekommen ist und wie sie sich beim Friseur gefühlt hat: 

„Hallo, ich heiße Leona, bin 12 Jahre alt und habe meine Haare an krebskranke Kinder gespendet. Als erstes möchte ich gerne davon erzählen, wie ich auf die Idee gekommen bin, meine Haare zu spenden. Mit acht Jahren habe ich das erste Mal eine Dokumentation über ein Mädchen gesehen, welches ihre Haare an ein krebskrankes Kind gespendet hat. Ich war von dem Mädchen sehr begeistert und wollte meine Haare auch wachsen lassen, um sie zu spenden. Diesen Gedanken habe ich  jedoch nach kurzer Zeit wieder vergessen.

Als meine „Ersatzoma“ 2019 an Krebs erkrankte und sie ihre Haare verlor, hat sie eine Perücke bekommen. In dieser Zeit bin ich wieder auf meinen Gedanken gekommen, meine Haare spenden zu wollen, weil ich einfach Menschen mit Krebs helfen wollte.

Zwei Jahre warten

Ich habe sehr viel Unterstützung von meiner Mama, meinen Freunden, meinen Klassenkameraden und dem Don Bosco Club, bei dem ich regelmäßig in meiner Freizeit bin, bekommen. Bis zu meinem Friseurtermin vergingen über zwei Jahre, in dieser Zeit wurden meine Haare immer länger. Nach langem Warten waren meine Haare endlich so lang, dass ich sie beim Friseur abschneiden lassen konnte.

Im Beisein meiner Mama, einem Fotografen und einem Reporter von der Zeitung sind wir zum Friseur gefahren. Voller Aufregung habe ich ein letztes Mal mit
meinen langen Haaren in den Spiegel geschaut. Ich war sehr aufgeregt, war mir aber sicher, dass ich sie auf jeden Fall abschneiden lassen möchte. Nach einer
letzten Überlegung hat die Friseurin meinen Zopf abgeschnitten. Im ersten Moment war ich etwas geschockt, da meine Haare nur noch bis zu den Schultern gingen, doch ich habe mich schnell an die neue Haarlänge gewöhnt.

Zusammen mit meiner Mutter bin ich nach Hause gefahren und habe all meinen Freunden ein Foto meiner kurzen Haare gesendet und jeder war begeistert. Zum Schluss möchte ich mich bei dem Don Bosco Club und jedem bedanken, der mich bei diesem Entschluss bestärkt hat und möchte andere Kinder oder auch Erwachsene dazu aufrufen, auch ihre Haare zu spenden.“

Was ist Krebs?

Unser Körper besteht aus vielen kleinen Teilen, den Zellen. Wenn jemand die Krankheit Krebs hat, dann verändern sich einige dieser Zellen und werden krank. Je mehr kranke Zellen da sind, desto schlechter geht es dem krebskranken Menschen.

Krebs kann oft geheilt werden, wenn man die kranken Zellen früh genug bekämpft. Das geht zum Beispiel mit einer Chemotherapie. Die hat aber auch Nebenwirkungen. Zum Beispiel Haarausfall.

Krebskranke Menschen, die eine Chemotherapie machen, fühlen sich ohne Haare oft nicht wohl und möchten deshalb eine Perücke tragen.

Veröffentlicht am 3. September 2021