Hilfe für Menschen ohne Wohnung

Wo sollen Menschen, die kein Zuhause haben, hin, wenn man wegen Corona zuhause bleiben soll?

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Wegen der Corona-Krise haben viele Menschen gerade eine besonders schwere Zeit. Auch Obdachlose, also Menschen, die keine Wohnung haben, trifft die Krise hart. Zum Beispiel, weil es nicht mehr so viele Möglichkeiten für sie gibt, Geld zu verdienen.

Manche Obdachlose verkaufen zum Beispiel Zeitungen in der Stadt. Dort sind aber im Lockdown kaum noch Leute unterwegs, die Zeitungen kaufen könnten. Auch Kleingeld gibt den wohnungslosen Menschen im Moment kaum jemand. Einfach, weil fast niemand unterwegs ist. Aus demselben Grund werden im Moment kaum noch Pfandflaschen in der Stadt entsorgt, die man gegen Geld eintauschen könnte.

Suche nach einem Schlafplatz

Außerdem haben Menschen, die keine Wohnung haben, sondern auf der Straße leben, in der Corona-Zeit noch ein ganz praktisches Problem: Wenn alle „zuhause“ bleiben sollen, wo bleiben sie dann? Gerade jetzt im Winter ist es für viele Obdachlose noch schwerer als sonst, einen sicheren und warmen Platz zum Schlafen zu finden. Den in den meisten Notunterkünften ist weniger Platz als sonst, weil ja auch dort mehr auf Abstand geachtet werden muss. Es können also nicht alle Betten genutzt werden.

Außerdem machen sich viele Menschen Sorgen, sich in einer Unterkunft mit dem Coronavirus anzustecken.

In vielen Städten gibt es inzwischen aber eine Idee, wie man den Obdachlosen helfen kann: Hilfsorganisationen und Städte bezahlen dafür, dass die Menschen in Hotels übernachten können. Die stehen im Moment ohnehin meist leer, weil gerade keine Touristen kommen. Solche Projekte gibt es zum Beispiel in Bottrop, Duisburg, Essen oder Düsseldorf.

Auch für die Betreiber der Hotels ist das eine gute Sache. Denn so können sie nicht nur Menschen in Not helfen, sondern auch selbst in der Corona-Krise einen Teil ihrer Zimmer vermieten und so Geld verdienen.

WEIHNACHTEN FÜR OBDACHLOSE

Viele Städte richten jedes Jahr Weihnachtsfeiern für Menschen ohne Wohnung aus. Dort gibt es eine warme Mahlzeit, heiße Getränke und oft auch ein kleines Geschenk für jeden Besucher.

In Zeiten der Corona-Krise war lange nicht klar, ob diese Feiern und das Verteilen von Essen, Getränken und Geschenken möglich sein würden. Denn dort trifft sich ja eine große Anzahl von Menschen.

Die Hilfsorganisationen hatten sich diesmal aber fast überall Hygieneregeln überlegt, sodass viele Städte die Feiern erlaubten. Allerdings durfte nicht vor Ort gegessen und getrunken werden. Die Menschen durften sich Essen und Getränke aber abholen und mitnehmen.

Von Friederike Bach

Veröffentlicht am 26. Dezember 2020