Große Aufregung um Winnetou

So wird der junge Häuptling Winnetou im neuen Kinofilm dargestellt.

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Um ein Buch zum Kinofilm „Der junge Häuptling Winnetou“ gab es in den letzten Wochen viele Diskussionen. Hier erfährst du warum.

Kennst du Winnetou? Der Häuptling der Apachen hat in Büchern und Filmen viele Abenteuer erlebt. Die Apachen sind ein Stamm, der zu den Ureinwohnern Nordamerikas gehört. Damit sind die Menschen gemeint, die schon da waren, bevor Leute aus Europa nach Nordamerika kamen. Die Apachen hat es tatsächlich gegeben. Winnetou ist aber eine Erfindung.

Ausgedacht hat sich die Figur der deutsche Autor Karl May. Das ist schon mehr als hundert Jahre her. Dennoch sind die Geschichten bei vielen Menschen bis heute beliebt. Die Bücher von Karl May sind außerdem schon mehrmals verfilmt worden. Gerade läuft ein neuer Film im Kino. Der Film heißt „Der junge Häuptling Winnetou“. Es geht darin um die Kindheit von Winnetou. Zum Film gibt es auch zwei Bücher.

Was nicht in den Büchern steht

Doch nicht alle Leute sind begeistert. Manche finden: Die Geschichten über Winnetou stellen die Ureinwohner und deren Leben völlig falsch dar. Die Menschen damals sprachen nicht so wie die Figuren in den Filmen und sie kleideten sich auch nicht so. Außerdem meinen viele Menschen: Die Filme und Bücher verharmlosen die Zeit vor rund 150 Jahren.

Der Grund: Die Ureinwohner litten sehr unter den Europäern, die damals Nordamerika eroberten. Es gab Kämpfe und viele Ureinwohner wurden von den
Europäern getötet oder vertrieben. Dieser brutale Teil der Geschichte kommt bei Winnetou so nicht vor.

Wegen dieser Kritik am neuen Film und auch an den Büchern entschied der Verlag, der die Bücher gemacht hat: Wir nehmen die Bücher aus unserem Angebot. Allerdings sind auch mit dieser Entscheidung nicht alle zufrieden. Denn viele Leute finden die Geschichten über Winnetou auch harmlos. Sie sagen: Es sei völlig klar, dass sie frei erfunden sind, und deshalb sei es in Ordnung, einfach Freude an den Büchern und dem neuen Film über Winnetou zu haben.

Veröffentlicht am 31. August 2022