Freies Reisen: Was ist der Schengen-Raum?

An der Grenze zwischen Slowenien und Kroatien gibt es jetzt keine Kontrollen mehr.

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Seit dem 1. Januar muss man beim Kroatien-Urlaub keinen Pass mehr an der Grenze zeigen. Das Land gehört jetzt zum Schengener Abkommen. Aber was genau bedeutet das?

Hast du schon mal in Kroatien Urlaub gemacht? Das Land ist seit dem Jahr 2013 Mitglied der Europäischen Union. Aber bezahlt wurde dort bisher immer noch mit der Währung Kuna. Zum Jahreswechsel hat das Land jetzt den Euro eingeführt. Für Millionen Urlauber aus Deutschland bedeutet das: Sie müssen kein Geld mehr umtauschen.

Für die Einführung des Euro musste das Land eine Reihe von Bedingungen erfüllen. Der Wechselkurs ist festgelegt: Ein Euro entspricht 7,5345 Kuna. Bis zum 14. Januar kann man in Kroatien noch in beiden Währungen bezahlen. Dann ist Schluss mit dem Kuna.

Keine Kontrollen mehr

Gleichzeitig ist Kroatien am 1. Januar dem Schengener Abkommen beigetreten. Das bedeutet, es gibt nun keine Kontrollen mehr, wenn man über die Grenze fährt. Das kennst du bestimmt von den Niederlanden oder Belgien. Auch da kann man einfach über die Grenze fahren, ohne dass man angehalten oder kontrolliert wird.

Das Schengener Abkommen macht freies Reisen zwischen 27 europäischen Ländern möglich. Auch Deutschland gehört dazu. Die Idee dafür hatten Deutschland und Frankreich. Im Jahr 1985 beschlossen diese beiden Länder plus Belgien, die Niederlande und Luxemburg, dass es keine Passkontrollen mehr zwischen ihren Ländern geben soll. Der Vertrag wurde in dem Ort Schengen in Luxemburg unterschrieben. Daher kommt der Name des Abkommens.

Seitdem sind immer mehr Länder dem Schengen-Raum beigetreten. Kontrolliert werden vor allem die Außengrenzen dieses Gebietes. Seit nun Kroatien dabei ist, ist die Grenze zwischen Kroatien und den Ländern Bosnien-Herzegowina und Serbien eine EU-Außengrenze.

Besser für die Firmen

Für deutsche Urlauber wird der Kroatien-Urlaub nun also einfacher. Aber auch für Firmen in Kroatien ist der Beitritt zum Schengener Abkommen gut. Die können durch den Euro jetzt viel besser mit anderen Firmen in Europa zusammenarbeiten, wo es auch den Euro gibt. Für kroatische Lkws mit Waren ist die Fahrt ins Ausland ohne Grenzkontrollen viel leichter. Alle Schengen-Staaten haben außerdem gemeinsame Regeln, was die Bekämpfung von Verbrechen und die Einwanderung angeht.

Von Katrin Martens

Veröffentlicht am 13. Januar 2023