Die Deutschen bewegen sich zu wenig!

Auch Kinder sitzen viel, etwa in der Schule.

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Die Menschen in Deutschland sitzen zu viel. Das hat eine Untersuchung der Deutschen Sporthochschule Köln ergeben. 2800 Menschen wurden befragt. Die Forschenden wollten wissen, ob und wie die Leute sich bewegen, wie sie arbeiten und leben. Dabei kam heraus: Die Deutschen verbringen werktags im Schnitt 8,5 Stunden sitzend – eine Stunde mehr als noch 2018.

Bei jungen Erwachsenen ist es sogar noch mehr. Sie sitzen bis zu 10,5 Stunden am Tag! Ein Grund: die Corona-Pandemie. Denn in dieser Zeit haben viele Menschen im Homeoffice gearbeitet. Sie haben sich noch weniger bewegt als sonst. Ein Experte sagt: „Die Deutschen bleiben träge, sie werden immer träger.“

Der Körper braucht Bewegung

Auch Kinder sitzen oft, etwa in der Schule, bei den Hausaufgaben, beim Fernsehen oder Computerspielen. Du fragst dich jetzt vielleicht: Sitzen ist doch total bequem, was soll da das Problem sein? „Langes Sitzen führt zu Bewegungsmangel“, erklärt Brigitte Heine-Goldammer. Als Physiotherapeutin kennt sie sich gut
mit dem Thema aus und erklärt: Der Körper braucht ständig Bewegung, um gesund zu bleiben. Andernfalls werden wichtige Muskeln schwächer oder verkürzen sich.

Ohne ausreichend stützende Muskulatur wirke zu langes Sitzen stärker auf die Wirbelsäule und Bandscheiben. Die Bandscheiben kannst du dir wie Stoßdämpfer zwischen den Wirbeln vorstellen. Die Expertin sagt: Werden etwa die Muskeln in Bauch und Rücken zu schwach, könne es passieren, dass man zum Beispiel Schmerzen im Kopf, Rücken oder Bauch bekommt. Auch Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht und der Koordination können vorkommen. Du musst dir aber nicht gleich Sorgen machen, wenn du im Alltag öfters sitzen musst. Auch ein total fauler Tag zwischendurch ist nicht weiter schlimm.

Bewegung hilft!

Die Expertin Brigitte Heine-Goldammer hat einige Tipps, wie das Sitzen nicht zum Problem wird: „Man sollte darauf achten, dass man einen guten Stuhl hat und der Rücken eine Stütze hat.“ Auch der Schreibtisch sollte die richtige Höhe haben. Außerdem könne man sich immer mal anders hinsetzen: mal vorne auf die Stuhlkante, mal hinten anlehnen. Der Rücken sollte dabei aber aufrecht bleiben.

Besonders wichtig ist ausreichend Bewegung. Das muss auch nichts Kompliziertes sein, wie Frau Heine-Goldammer erklärt. Zwischendurch mal aufstehen, auf einem Bein stehen, sich dehnen, Springseil springen, balancieren, aufs Klettergerüst klettern, Fangen spielen: Das alles hilft schon und macht Spaß. Auf welche Art von Bewegung man Lust hat, kann natürlich jeder selbst entscheiden.

Veröffentlicht am 22. Oktober 2021